Zu einem Austausch der besonderen Art kam es jetzt zwischen Vertretern des Beirates für Menschen mit Behinderung, dem Caritasverband Emsdetten Greven e.V. und Bürgermeister Oliver Kellner: Vertreter des Beirates überreichten dem Stadtoberhaupt 10 Kunstwerke, die im Mai zum Europäischen Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung mitten in Emsdetten entstanden sind. Damals hatte der Beirat und MitarbeiterInnen des Caritasverbandes in der Fußgängerzone zusammen mit der Münsteraner Künstlerin Simone Dobbener-Schulz Passanten an die Leinwand gebeten, um ihre Eindrücke zum Thema in ein persönliches Kunstwerk einfließen zu lassen.
Außerdem griffen damals Menschen mit verschiedenen Handicaps selbst zu Pinsel und Farben. Die bunten Ergebnisse dieser künstlerischen Inklusions-Aktion nahm Bürgermeister Kellner nun sichtlich bewegt entgegen. "Der Bürgermeister hat sich sehr wertschätzend zu der Aktion geäußert und unterstützt unsere Bemühungen um barrierefreien Alltag vor Ort", berichtet Kai Land, Koordinator des familienunterstützenden Dienstes beim Caritasverband Emsdetten Greven von dem Treffen im Rathaus. Land hatte die Aktion im Mai organisiert.
Zusammen mit Tanja Höcker und Werner Holtkamp vom Beirat für Menschen mit Behinderung gab es bei der Übergabe der Bilder einen offenen Austausch - sowohl über gelungene Bemühungen zur Barrierefreiheit als auch über künftige Aufgaben. "Es geht beim Thema Barrieren um weit mehr als Stolpersteine und Treppen", benennt Kai Land einen Impuls aus dem Gespräch: "Auch Menschen mit eingeschränktem Hör- und Sehvermögen wollen beispielsweise vollwertig am Alltag teilhaben." Barrierefreiheit bedeute zudem, dass nicht nur Gebäude und öffentliche Plätze, Arbeitsstätten, Wohnungen und Verkehrsmittel ohne fremde Hilfe zugänglich sind, sondern auch Dienstleistungen und Freizeitangebote.
Die Kunstwerke sollen bald in der Stadtbibliothek ausgestellt werden, sicherte Oliver Kellner seinen Besuchern zu. Dort, so hofft er, "werden sie zum Nachdenken und zu vielen Gesprächen zum Thema Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen beitragen." Zudem sagte er zu, den Beirat für Menschen mit Behinderungen wie bisher bei allen Entscheidungen, die im Rathaus auf den Weg gebracht werden, einzubinden.