Lass Stecken! - Rauchprävention an zwei Emsdettener Grundschulen
Nein danke, Lass Stecken! Unter diesem Motto standen Ende Januar zwei Vormittage Rauchprävention in den vierten Klassen der Johannesschule in Emsdetten und der Emanuel von Ketteler Schule im Ortsteil Sinningen. Bereits im kommenden Sommer wechseln die Kinder auf weiterführende Schulen und kommen spätestens dort erfahrungsgemäß das erste Mal mit rauchenden Mitschüler*innen in Kontakt. Umso wichtiger ist eine frühe Sensibilisierung für das Thema.
Zu Beginn der Veranstaltung stellen sich die beiden Präventionsfachkräfte Annika Tripp und Leon Fleiter bei den Kindern vor und erklären was eigentlich Schweigepflicht bedeutet. Denn die Kinder sollen ohne Bedenken über ihre Erfahrungen mit dem Thema Rauchen sprechen können. Anschließen erfolgt ein kleines Warm Up mit dem schnellsten Namenspiel.
Danach geht’s ans Eingemachte: Den Kindern werden Aussagen vorgelesen und sie sollen sich einer Ecke mit JA oder NEIN zuordnen. Die Aussagen lauten zum Beispiel: Ich kenne eine Person, die raucht oder: Ich finde, dass Zigarettenrauch stinkt. Nachdem sich die Kinder positioniert haben, können sie konkretere Erfahrungen zu den einzelnen Aussagen teilen.
Nach einer kurzen Pause heißt es: Jacken anziehen und raus auf den Schulhof. Um den Kindern zu veranschaulichen, was eigentlich alles aus so einer Zigarette rauskommt, wenn sie angezündet wird, erhitzen die Präventionsfachkräfte eine Zigarette in einem mit Watte verschlossenen Reagenzglas. Anschließend dürfen die Kinder beschreiben, was sie sehen und riechen. Um näher darauf eingehen zu können, was die gelben und braunen Ablagerungen bedeuten, haben Leon Fleiter und Annika Tripp noch etwas ganz Besonderes für die Kinder im Gepäck: Die Schadstoffzigarette. Das über einen Meter lange, aufklappbare Modell einer Zigarette enthält alle möglichen Gegenstände, von denen die meisten den Kindern bekannt sind: Lakritz, ein Fläschchen Menthol-Öl, eine Batterie, ein Stück Autoreifen und Styropor, Gewürze und sogar eine Stoffratte. Die Gegenstände symbolisieren Stoffe, die in Zigaretten oder deren Rauch vorhanden sind. So steht die Batterie beispielsweise für Blei oder die Ratte für Arsen und Blausäure, welche mitunter Verwendung in Schädlingsbekämpfungsmitteln finden. Über 5000 Stoffe befinden sich im Rauch einer Zigarette, etwa 70 davon sind erwiesenermaßen krebserregend. "Wow, ganz schön viel Gift" staunen die Kinder.
Abschließend sammeln die Präventionsfachkräfte gemeinsam mit den Kindern noch ein paar Gründe, weshalb Menschen möglicherweise zur Zigarette greifen und welche Aktivitäten eine gesunde Alternative zum Rauchen darstellen könnten. Und zudem haben die SchülerInnen Möglichkeiten erarbeitet in Verführungssituationen "Nein! " zu sagen.
Annika Tripp und Leon Fleiter ziehen ein positives Resümee: Die Kinder nehmen das Thema ernst, beteiligen sich sehr aktiv und haben sich über den Besuch der Präventionsfachkräfte gefreut. Der Vormittag sei sehr spannend gewesen. Was auffällt: Das Thema Vape und E-Zigarette ist bei den Kids auf dem Vormarsch. Die Arbeit in der Prävention bedarf ständiger Evaluation und Anpassung der Methoden und Themen an aktuelle Entwicklungen - in Zukunft definitiv verstärkt in Richtung der bunten Dampfgeräte.